Ehrlichkeit
Mein GOTT, ich trete vor DICH hin
und will DIR zeigen, wer ich bin.
Bring’ meine Dunkelheit ans Licht,
damit DU siehst, woran’s gebricht:
Ich hab’ so Angst, nichts mehr zu seh’n
und kann nicht unbegleitet geh’n.
Doch wenn ich DIR das alles sag’
und es zu DEINEM Herzen trag’ –
dann weiß ich, daß DEIN Geist mich führt
und zu mir spricht, mich sanft berührt.
Ich hab’ so Angst vor Unglück, Haß
und dass ich krank werd’, dünn und blaß.
Doch wenn ich DIR das alles sag’
und es zu DEINEM Herzen trag’ –
dann weiß ich es zu jeder Stund’,
daß DU mich heilst und machst gesund.
Ich hab’ so Angst, allein zu sein,
so daß ich manchmal schrei und wein’.
Doch wenn ich DIR das alles sag’
und es zu DEINEM Herzen trag’–
dann weiß ich, DU löst alles auf;
bin wieder froh und sehr gut drauf.
Ich hab’ so Angst, nicht zu versteh’n,
daß DU mein Alles bist - so schön!
Das DU nur Liebe gibst, nie Angst
und daß DU niemals, niemals wankst.
Und dennoch weiß ich ganz genau,
DU bist mein Fels, die grüne Au’.
DU liebst mich, weil ich ehrlich bin.
Das ist für mich der Hauptgewinn.
Ein Vater will ein ehrlich’ Kind,
das Wahrheit liebt, nie Lügen spinnt.
Wenn ich zu DIR, GOTT, ehrlich bin,
ist das für and’re auch Gewinn.
Kann so zu jedem ehrlich sein;
dann leuchtet mein Licht klar und rein.
Nur absolute Ehrlichkeit
macht mich für DICH empfangsbereit.
Ich werf’ DIR all mein Elend hin,
damit ich frei und glücklich bin.
Ich bleibe standhaft, geb’ nie auf.
Du bist und bleibst mein Dran und Drauf.
Die Angst ist niemals wirklich wahr,
jedoch die Liebe rein und klar.
Sie breitet ihre Flügel aus
und führt mich heimwärts bis nach Haus.