Umwandlung
„Zieh nun den alten Menschen aus“,
riefst DU mir schon oft zu.
Ich reagierte nie darauf,
blieb hart und starr und stur.
Der Nacken zeigte es mir an,
voll Schmerzen, hart wie Stein.
„Wo soll das enden, wie und wann?“,
war oft mein Fleh’n und Schrei’n.
Schulmedizin: austherapiert;
alternativ: no go.
Gab Tausende nur aus dafür -
die Schmerzen blieben so.
Erfolg bei Männern, Studium, Job,
und was dergleichen sind,
war’n stets ein Suchen nach dem Mehr -
ein Haschen nach dem Wind.
Bis ich erfuhr, Vergebung ist’s,
die alles heilt, erlöst.
Sie ist ganz still und urteilt nicht,
schaut nur und hält nichts fest.
Sie lehrt mich, and’re so zu seh’n,
wie sie in Wahrheit sind:
Sie sind vollkommen und so schön,
ein jeder GOTTES Kind.
Vergab den Eltern, Unrechtsstaat,
den Männern allen auch;
so wunderbar die One-night-stands -
selbst die war’n Schall und Rauch.
Wenn ich im andern Splitter sah,
sah ich den Balken nicht,
der in mir war und nicht in ihm -
der trübte meine Sicht.
Was ich in ihm sah, war in mir:
Ich hab’s nur projiziert.
Ich wählte ihn als Sündenbock
und hab' mir gratuliert.
Jetzt bitte ich den HEIL’GEN GEIST:
„Nimm erst die Schuld von mir!“
Seh’ dann den andern frei von Schuld -
das Glück steht vor der Tür.
Der HEILG’E GEIST kehrt alles um,
stellt vom Fuß auf den Kopf;
sieht jeden als vollkommen an,
kennt keinen armen Tropf.
Den alten Menschen zog ich aus,
weil ich dem „Feind“ vergab.
Zieh nun den neuen Menschen an,
den ich viel lieber hab.
Indem ich anderen vergeb,
vergebe ich auch mir.
Kann fortan jeden schuldlos seh’n,
ihn lieben jetzt und hier.
♾️
So wurd’ aus Raupe Schmetterling -
die Umwandlung fand statt.
Sie setzt sich fort in Ewigkeit,
weil sie kein Ende hat.